Privatklinik für Traumafolgestörungen aufgrund von Trauma – Behandlung in der Blomenburg
Was ist ein Trauma? Die Vergangenheit klingelt Sturm
Prägende Erlebnisse tragen wir alle in uns

Vor Entsetzen halten wir die Hand vor den geöffneten Mund, der Atem stoppt, das Herz rast oder bleibt für einen Moment lang stehen. Uns fehlen die Worte und gleichzeitig sind wir überflutet von Gefühlen wie Angst, Panik, Bedrohung und Hilflosigkeit. Manchmal erstarren wir sogar. Ob ein persönliches Ereignis, Erzählungen von unseren Mitmenschen oder Berichterstattungen aus den Medien; vermutlich bleibt niemand vor belastenden Ereignissen bewahrt.

 

Drastische Erlebnisse wirken oft nach und stellen unsere Psyche vor die große Herausforderung, mit ihnen umzugehen und sie zu bewältigen. Von einem Trauma wird gesprochen, wenn ein Ereignis, ob kurz oder langandauernd, nicht angemessen verarbeitet werden kann. Die seelischen Verletzungen nach einer Extremsituation sind zu tief. Doch wie genau lautet nun die Antwort auf die Frage "Was ist ein Trauma?".

Was ist ein Trauma? Im MeDi-Guide der Blomenburg Privatklinik erfahren Sie alles über die Entstehung und Verarbeitung vonTraumata.
Unnormale Umstände Normale Reaktion

Der Begriff Trauma beschreibt ein außergewöhnliches, einschneidendes Erlebnis. Die körperliche und psychische Reaktion als Schutzmechanismus darauf ist hingegen erst einmal völlig normal.

Was genau ist ein Trauma?

Bei einem traumatischen Ereignis erleben Menschen eine (potenzielle) Todesbedrohung, eine schlimme Verletzung oder sexuelle Gewalt bei sich selbst oder bei anderen. Auch psychische Misshandlung und Vernachlässigung in der Kindheit stellen häufig traumatische Erfahrungen für Betroffene dar. Personen können einerseits selbst in die Situation verwickelt sein, andererseits das Geschehen auch beobachten oder durch Erzählungen davon erfahren; alle geschilderten Optionen können, müssen aber nicht unbedingt ein tief sitzendes Trauma auslösen.

Traumatische Ereignisse werden danach eingeteilt, ob sie einmalig und kurzweilig (Typ-I) oder langandauernd (Typ II) sind und wie sie verursacht wurden, also zufällig bzw. unbeabsichtigt (akzidentell) oder durch den bewussten Einfluss einer Person oder mehrerer Personen (interpersonell). Beispiele für mögliche Konstellationen sind:

  • Typ-I Traumata akzidentell: (Verkehrs-)Unfälle 
  • Typ-I Traumata interpersonell: Vergewaltigung, Raubüberfall
  • Typ-II Traumata akzidentell: Naturkatastrophen wie Erdbeben oder das Reaktorunglück von Tschernobyl
  • Typ-II Traumata interpersonell: sexueller Missbrauch in der Kindheit, Kriegserfahrung und Flucht

Ob ein Erlebnis zu einem Trauma wird, hängt davon ab, ob das Gehirn in der Lage ist, die Situation zu bewältigen. Die natürlichen Reaktionen auf Bedrohungen sind „Fight“ (Angriff) oder „Flight“ (Flucht). Führt die Extremsituation allerdings zu einem „Freeze“ (Erstarren), wird der Organismus vom Geschehen sozusagen abgekoppelt, da keine Bewältigung mehr möglich ist; eine Posttraumatische Belastungsstörung kann unter anderem die Folge sein.

 

Welche Traumafolgestörungen kann ein traumatisches Ereignis nach sich ziehen?

Schock, Angst, belastende Erinnerungen und das Gefühl, von sich und der Umwelt losgelöst zu sein, sind im ersten Monat nach einem schlimmen Ereignis nichts Ungewöhnliches. Gesprochen wird dann von einer akuten Belastungsreaktion. Kommt es auch nach über einem Monat nach dem traumatischen Ereignis zu quälenden Erinnerungen, Alpträumen, Vermeidungsverhalten, veränderter Stimmung, Gefühlstaubheit und körperlicher Übererregung, könnten das hingegen Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) sein.

Weitere traumatisch bedingte psychische Erkrankungen sind u.a die Anpassungsstörung sowie dissoziative Störungen. Zudem ist das Risiko nach einem erlebten Trauma weitere (psychische) Erkrankungen zu entwickeln erhöht: Zudem ist das Risiko nach einem erlebten Trauma weitere (psychische) Erkrankungen zu entwickeln erhöht:

Erlebtes Trauma = Traumafolgestörung?

Nicht jedes Trauma zieht langwierige und schwere psychische Folgen wie eine Posttraumatische Belastungsstörung nach sich. Entscheidend sind einerseits die Merkmale des traumatischen Ereignisses, also die Dauer und das Ausmaß, andererseits aber auch aufrechterhaltende Verhaltensweisen und Kognitionen. Dazu gehören beispielsweise die Vermeidung und Unterdrückung von Gefühlen, Schuldzuweisungen („Es ist meine Schuld“), Misstrauen gegenüber anderen und der Welt („Man kann niemandem mehr vertrauen“) und sozialer Rückzug.

 

Auch vorangegangene Traumata oder psychische Erkrankungen, das Alter und Persönlichkeitsfaktoren spielen eine Rolle. Nicht zuletzt kann es zu neurobiologischen Veränderungen und Gedächtnisveränderungen kommen, die mitverantwortlich für das intensive Wiedererleben traumatischer Inhalte („Flashbacks“) sind.

Schutzfaktoren & Erste Hilfe

Erfahrungen teilen

Im Gegensatz zu vermeidendem Verhalten, bei dem Gedanken und Gefühle unterdrückt werden & Betroffene sich permanent mit anderen Tätigkeiten ablenken oder Situationen und sonstige Reize gemieden werden, stellt es eine Ressource dar, offen über die Erfahrungen zu sprechen. Inwiefern das möglich ist, hängt natürlich u.a. von der sozialen Eingebundenheit einer Person, der individuellen Belastbarkeit und der traumatischen Situation ab. Als Angehörige ist es wichtig, Betroffene zu nichts zu drängen und nicht zu urteilen, jedoch einen geschützten Raum anzubieten und Sicherheit zu suggerieren.

Soziale Unterstützung

Gerade nach einer traumatischen Erfahrung sind Betroffene auf Unterstützung aus ihrem sozialen Umfeld angewiesen. Machen Sie deutlich, dass Sie der Person zur Seite stehen, fragen Sie, was sie braucht und wie Sie möglicherweise helfen können. Machen Sie keinen Druck, wenn jemand noch nicht für etwas bereit zu sein scheint. Für Sie selbst gilt aber auch: Übernehmen Sie sich nicht. Auch als Angehörige:r dürfen und sollten Sie Ihre Grenzen wahrnehmen und kommunizieren.

Anerkennung

Gesellschaftliche Anerkennung zu erhalten ist für eine Person, die eine extrem bedrohliche Situation überstanden hat, äußerst wichtig. Von solch einer Anerkennung sprechen Betroffene in einigen Fällen sogar selbst, die Rede ist vom posttraumatischen Wachstum. Sie entwickeln Bewältigungsstrategien, gewinnen Kontrolle zurück und fühlen sich zu ihren Mitmenschen tiefer verbunden.

Hilfe vor Ort

Menschen befinden sich nach einer schweren psychischen oder körperlichen Extremsituation möglicherweise in einem Schockzustand, sind voller Angst und Panik oder wirken völlig abwesend. Hier ist es wichtig, der Person zu vermitteln, dass sie sich in Sicherheit befindet und sie an einen ruhigeren Ort zu bringen. Sprechen Sie klar und ruhig. Mit Körperkontakt sollte allerdings vorsichtig umgegangen werden, da nicht abzuschätzen ist, wie Betroffene in einem derartigen Zustand darauf reagieren.

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Behandlung von Traumafolgestörungen

Die Therapie von Traumafolgestörungen besteht aus mehreren Komponenten. Zentral ist die traumafokussierte Psychotherapie, in der Betroffene unter Anleitung und Unterstützung eines Therapeuten oder einer Therapeutin mit den Erinnerungen des traumatisierenden Ereignisses konfrontiert werden. Die Geschehnisse werden durch unterschiedliche Methoden wieder in einen biografischen Kontext gebracht.

Zudem werden dysfunktionale Bewertungen und Interpretationen hinsichtlich des Traumas und seiner Folgen bearbeitet und Strategien für eine angemessene Emotionsregulation erlernt. Gerade im stationären und teilstationären Setting wird die Psychotherapie durch adjuvante Verfahren wie beispielsweise Sport- und Bewegungstherapie, Entspannungen oder Kunsttherapie unterstützt, um die Symptome des psychischen Traumas zu abzuschwächen.

Eine psychische Erschütterung: Wenn die Wunde des Traumas zu tief sitzt 

Ein Trauma bedeutet eine enorme Herausforderung für unsere Bewältigungsmechanismen. Das als extrem bedrohlich wahrgenommene Ereignis vorerst nicht eigenständig überwinden zu können, bedeutet in keinem Fall ein Versagen Ihrerseits. Ein Pflaster können Sie sich noch selbst auf eine Wunde kleben, möglicherweise auch einen Verband anlegen. Aber würden Sie sich auch eigenständig am Knie operieren? Vermutlich nicht. 

Erfahren Sie im MeDi-Guide Ratgeber der Blomenburg Privatklinik was ein Trauma ist und wie dieses aufgearbeitet werden kann.
Das Trauma aufarbeiten

Sind die Erinnerungen quälend und haben Sie das Gefühl, durch die Symptome maßgeblich in Ihrer Lebensqualität eingeschränkt zu sein? Holen Sie sich die Hilfe, die Ihnen zusteht und womit Sie Schritt für Schritt die traumatischen Erlebnisse in einer professionellen Traumatherapie aufarbeiten können.

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Quellen