Symptome & Anzeichen
Nicht nur in Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit oder einem geringen eigenen Antrieb könnte man eine erste depressive Symptomatik vermuten. Die Anzeichen treten von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich auf. In manchen Fällen stehen auch somatische Beschwerden wie Rücken- oder Kopfschmerzen im Vordergrund. Für andere ist tiefe Traurigkeit und völlige Erschöpfung ausschlaggebend. Andere wiederum können Ihre Gleichgültigkeit kaum in Worte fassen. Selbst über den Tag verteilt, können sich die Symptome unterschiedlich bemerkbar machen. Beim sogenannten Morgentief ist die Stimmung meist drastisch schlechter, als im restlichen Verlauf des Tages.
Mehr Informationen zu den Anzeichen einer Depression finden Sie auch in unserem MeDi-Guide Artikel zum Thema "Anzeichen einer Depression".
Sie sind sich unsicher, ob bei Ihnen lediglich ein vorübergehendes Stimmungstief oder eine handfeste Depression vorliegt? Schwierige Situationen und Gefühle wie Traurigkeit und Niedergeschlagenheit gehören schon mal zum Leben dazu! Ausschlaggebend ist vor allen Dingen der Zeitraum, in dem die Symptome der Depression vorliegen.
Bei einer leichten depressiven Episode nach ICD-10 treten einige Haupt- und Nebensymptome über einen Zeitraum von mindestens zwei bis drei Wochen auf und gehen damit deutlich über das übliche Stimmungstief hinaus. Allerdings kann eine tiefe Trauer und Antriebslosigkeit bereits ein erstes ernstzunehmendes Anzeichen sein, welches Sie beim Auftreten zusätzlicher Symptome wie Schlafstörungen und Schuldgefühle genauer beobachten und abklären lassen sollten.
Psychische Symptome
Während einige Betroffene dem reinen Gefühlschaos und dem ständigen Gedankenkarussell ausgesetzt sind, fühlen andere sich wie isoliert und innerlich leer. Die psychischen Symptome der Depression können also ganz unterschiedlich auftreten. Frühsymptome der Psyche können die ersten Anzeichen einer sich verfestigenden Depression sein. Dazu zählen beispielsweise generell die gedrückte, missmutige Stimmung oder häufig auftretende Müdigkeit und Lustlosigkeit insbesondere auch am Morgen (Morgentief). Weitere psychische Symptome können im Laufe der Zeit auftreten:
- Gedrückte Stimmung / Sorgen
- Geringes Selbstwertgefühl
- Zunehmender Erschöpfungszustand
- Sozialer Rückzug
- Interessenverlust
- Grübeln & Gedankenkreisen
- Ängste
- Antriebsmangel
- Schuldgefühle
- Wut & Trotz
- Gefühlslosigkeit
- Suizidgedanken
Somatische Beschwerden
Wie auch bei den Symptomen der emotionalen Ebene können die somatischen Anzeichen einer Depression von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich ausfallen. Während einige Betroffene von Schlafproblemen berichten, kommen andere gar nicht aus dem Bett. Ebenso verhält es sich mit dem Appetit und den eigenen Bewegungen. So denkt man bei einer Depression häufig an lähmende und antriebslose Bewegungen, dabei können auch hektisches Treiben und eine ständige Unruhe das Krankheitsbild der Depression prägen.
- Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen
- Schlafprobleme / Vermehrter Schlaf
- Appetitlosigkeit / Vermehrter Appetit
- Libidoverlust
- Magen- & Darmprobleme
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Gewichtsverlust / Gewichtszunahme
- Unruhe & hektisches Verhalten
Die eine Depression gibt es schlichtweg nicht. Faktoren wie der Zeitraum und die Frequenz können für die Form der Erkrankung ausschlaggebend sein. Generell kann nach ICD-10 zwischen folgenden Formen unterschieden werden:
- Unipolare Depression
- Bipolare Störung
- Anhaltende affektive Störungen
Unipolare Depression
Häufig bekannt ist die unipolare Depression, die mit einer depressiven Episode oder auch mit wiederkehrenden Episoden (rezidivierende depressive Störung) auftreten kann. Die depressiven Episoden reichen dabei von leicht, über mittelgradige bis hin zu schweren depressiven Episoden.
Bipolare Störung
Die Bipolare Störung ist beispielsweise im Gegensatz zu der unipolaren Depression dadurch gekennzeichnet, dass auch manische oder hypomanische Phasen, sogenannte Hochphasen im Gegensatz zu der Tiefphase, der depressiven Episode, auftreten können.
Anhaltende affektive Störung
Bei der sogenannten Dysthymia liegt die chronische depressive Verstimmung mindestens mehrere Jahre vor, jedoch sind Symptomatik und Schweregrad leichter ausgeprägt. Eine Zyklothymia ist ähnlich wie die Bipolare Störung von einer instabilen Stimmungslage gekennzeichnet, die Episoden von Depression und Hypomanie sind jedoch weitaus weniger markant.
Ursachen
Die Ursache einer Depression ist so individuell wie auch die Symptomatik der Betroffenen. Offensichtliche äußere Gründe wie Schicksals- und Todesfälle im nahen Umkreis, drastische Veränderungen und chronischer Stress im Job können der Auslöser für die psychische Erkrankung sein. Häufig ist es jedoch auch das Wechselspiel zwischen genetischen, sozialen, biologischen und psychologischen Faktoren, die eine depressive Episode begünstigen:
- Genetische Faktoren: Erbliche Vorbelastungen können das Risiko erhöhen.
- Psychologische Faktoren: Negative Denkweisen und Leitvorstellungen begünstigen die depressive Erkrankung.
- Soziale Faktoren: Die interpersonellen Beziehungen im frühen Kindesalter, aber auch im Hier und Jetzt haben einen starken Einfluss auf die Entstehung der Erkrankung. Auch die soziale Isolation während der derzeitigen Corona-Pandemie ist ein Risikofaktor.
- Biologische Faktoren: Das Gleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn und des Hormonhaushaltes spielen eine zentrale Rolle. Die Ernährung und der Nährstoffhaushalt können Einfluss nehmen.
Auszuschließende Ursachen
Wichtig ist es, andere körperliche oder externe Ursachen auszuschließen, um eine eindeutige Diagnose stellen zu können. So können die gleichen Symptome einer Depression im Zuge des ganz normalen Trauerprozesses nach einem Verlust über einen längeren Zeitraum hinweg auftreten. Aber auch organische Faktoren können Anzeichen wie Schlafstörungen und Antriebslosigkeit hervorrufen. Auch die Geburt aus Auslöser einer postnatalen Depression sollte als mögliche Ursache hinzugezogen werden.
Entgegen der häufigen Annahme besteht nicht nur die eine Diagnose "Depression". Verschiedene Erkrankungsformen können je nach folgenden Faktoren unterschieden werden:
- Entwicklung
- Grad
- Zeitraum
- Frequenz
Intensive Psychotherapie
Gemeinsam arbeiten wir an Ihrer aktuellen Lebenssituation und dem seelischen Ungleichgewicht aufgrund der Depression. Einzel- und Gruppenpsychotherapie bieten dabei die Grundlage für eine gelungene Behandlung.
Persönlicher Erfahrungsbericht
Kristina Dohrn, ehemalige Patientin, berichtet im Video über ihre Erfahrungen mit der Indikation Depression, ihre bewegende Zeit in der Blomenburg und wie wichtig es ist, sich professionelle Hilfe zu suchen.
Fundierte Schlafdiagnostik
Bei zusätlichen Schlafproblemen gibt uns die Polysomnographie als umfangreiche Schlafanalyse Aufschluss über Ihr persönliches Schlafprofil und Ihre nächtliche Schlafarchitektur.
Zur Ruhe kommen
Basierend auf dem Healing Enviroment Ansatz finden Sie bei uns eine heilungsfördernden Ort zum Entschleunigen und Entspannen.
Mehr Spezialtherapien
Unsere vielfältigen und innovativen Spezialangebote (u.a. Klangschalentherapie, BIA Messungen) runden unser ganzheitliches Therapiekonzept ab.
Personalisierte Ernährung
Unter der Leitung unseres Beiratsmitglied Prof. Christian Sina, leistet unser Konzept der personalisierten Ernährung einen essenziellen Beitrag bei der Genesung Ihrer Depression.
Nachhaltiger trainieren
Individuelle Sportdiagnostik und -angebote wie beispielsweise therapeutisches Boxen helfen Ihnen, auch nachstationär motiviert zu sein.
Diagnostik
Eine ausführliche Anamnese zu Beginn Ihrer Behandlung hat das Ziel, eine eindeutige Diagnose und die Form der Depression festzustellen. Unter bestimmten Umständen findet zudem ein Ausschluss weiterer organischer Krankheiten statt, die ähnliche Symptome hervorrufen können. Ebenso ist es wichtig, die Angrenzung zwischen einem Burnout und einer Depression hervorzuheben. Die Depression kann kontextfrei entstehen und sich ebenso aus einem Burnout entwickeln. Das Burnout-Syndrom hingegen entsteht meist schleichend durch einen konkreten Auslöser.
Hat Ihr Haus- oder Facharzt bereits eine eindeutige Diagnose gestellt, stehen wir mit Ihrem Arzt in engem Austausch, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
Bei Bedarf führen wir in unserer privaten Akutklinik mit unserem Partnerlabor eine ausführliche Diagnostik des Darm-Mikrobioms durch, um die individuelle Bakterienzusammensetzung und eine damit einhergehende persönliche Wechselwirkung zwischen Körper und Psyche festzustellen. Durch weitere umfangreiche diagnostische Maßnahmen, wie die gezielte Schlafanalyse (Polysomnographie) oder die Sportdiagnostik mittels Spirometrie, streben wir einen ganzheitlichen Therapieerfolg an.
Psychotherapie
In intensiver Einzelpsychotherapie oder gemeinschaftlich in der Gruppe gehen wir auf Ihre zugrundeliegenden Hindernisse und seelischen Probleme ein, und widmen uns gemeinsam der Bewältigung Ihrer Depression.
Einzelpsychotherapie
In der Einzelpsychotherapie stehen die zugrundeliegenden Themen Ihrer Depression im Mittelpunkt. Dabei gehen wir mithilfe der Verhaltenstherapie und/oder der tiefenpsychologischen Psychotherapie der Symptomatik und den Ursachen genauer auf den Grund. Gemeinsam widmen wir uns dabei Strategien der Problemlösung, der Veränderung negativer Denkmuster und Grundeinstellungen sowie den zwischenmenschlichen Kontakten und Beziehungen.
Gruppenpsychotherapie
Der gegenseitige Austausch in der Gruppe ist eine wertvolle Erfahrung für unsere Patient:innen. Sie werden bemerken: Sie sind nicht allein mit einer Depression! Unsere Therapeut:innen begleiten den Gruppenaustausch und unterstützen das Durchbrechen altbekannter Muster sowie das Erlernen neuer Verhaltensweisen. Folgende Gruppentherapie-Verfahren finden bei uns Anwendung:
- Verhaltenstherapeutische Gruppen
- Psychodynamisch-interaktionelle Gruppen
Weitere Therapieverfahren
Informationsvermittelnde Seminare
Die Kurzvorträge in unserer privaten Akutklinik vermitteln Ihnen Wege und Möglichkeiten, mit depressiven Episoden umzugehen und sich seelischen Krisen zu stellen. Speziell auf die Indikation ausgerichtet sind beispielsweise unsere Stressbewältigungsgruppe, die Depressionsgruppe und die Seminare zu den Themengebieten Achtsamkeit, Sport und Bewegung.
Fachtherapien
Unsere diversen adjuvanten Fachtherapien sind angepasst auf einen ganzheitlichen Behandlungserfolg und eng mit all unseren Therapieangeboten verzahnt. Wir berücksichtigen im Behandlungsablauf Ihre Situation und Ihre Wünsche.
Biologische Verfahren
Personalisierte Ernährung bei Depression
Eine vitaminreiche Ernährung, die dem Körper wichtige Mikronährstoffe zuführt, trägt zu einem ausgeglichenen Gehirnstoffwechsel bei und hilft so die Botenstoffe zu regulieren.
In der Therapieküche unserer privaten Akutklinik schulen wir Sie, gemäß unseres Konzepts der personalisierten Ernährung, in Bezug auf Nahrungsmittel bei einer Depression und die Auswirkungen auf Körper und Geist. Ebenso lassen wir auf Wunsch die Erkenntnisse der orthomolekularen Medizin in Ihre Behandlung mit einfließen.
Medikamentöse Therapie
Die Pharmakotherapie in unserer Klinik wägt den Einsatz eventuell notwendiger Medikamente genauestens ab. Ein Antidepressivum kommt häufig bei mittelschweren bis schweren Depressionen zum Einsatz, um den Stoffwechsel im Gehirn zu regulieren.
Sollte der Einsatz sinnvoll sein, können wir für die Behandlung ebenso die Wach- und/oder Lichttherapie in Ihren Therapieplan integrieren.
„Bei Fragen und Sorgen helfen wir Ihnen jederzeit gerne weiter. Von Anfang an sind wir vertrauensvoll und familiär für Sie da. Lernen Sie uns in einem persönlichen Vorabgespräch kennen und erfahren Sie mehr über unsere Stärke bei der Behandlung Ihrer Depression.“