In der Schlafmedizin wird die Polysomnographie zur Untersuchung von schlafbezogene Atmungsstörungen (wie z.B. Schnarchen oder nächtlichen Atempausen), Tagesschläfrigkeit/Müdigkeit und schlafbezogene Bewegungsstörungen eingesetzt. Durch die Untersuchung werden die Ursachen für Schlafstörungen herausgefunden, wodurch im Anschluss eine Therapie empfohlen werden kann.
Eine Schlafstörung liegt vor, wenn man keinen erholsamen Schlaf findet und sich deshalb tagsüber müde und abgeschlagen fühlt. Schlafstörungen können aber auch unspezifische seelische und körperliche Störungen, wie Depressionen, Angst, Blutdruckerhöhung oder Schmerzen verursachen.
Schlafstörungen zeigen sich z.B. durch Schwierigkeiten beim Einschlafen, Durchschlafen oder Früherwachen. Wer in mindestens drei Nächten pro Woche und mehr als einen Monat so schlecht schläft, dass man sich im Alltag eingeschränkt fühlt, der leidet unter einer Schlafstörung.
Ablauf der Polysomnographie
Bei der stationären Behandlung werden Patient:innen mit verschiedenen Elektroden und Ableitungen ausgestattet, ähnlich wie bei einem EKG. Danach geht es zeitnah in Bett, um zu schlafen. In der Nacht zeichnet das Gerät dann alle wichtigen Informationen auf. Die Messdaten werden digital aufgezeichnet und später an ein Schlaflabor gesendet. Dort wird ein ausführlicher Befund erstellt, der wiederum vom behandelnden Arzt/Ärtzin vor Ort erklärt und übegeben wird. Auf Basis dieses Befunds wird das weitere Therapievorgehen besprochen.
Auch in unseren Tageskliniken ist eine Polysomnographie möglich. Die Patient:innen werden hier in den Räumlichkeiten der Klinik mit den Elektroden des Gerätes ausgestattet. Im Anschluss kehren die Patient:innen nach Hause zurück, um dort die Nacht zu verbingen. Wenn dabei mal eine Elektrode abgeht bzw. ein Kabel verrutscht, macht das in der Gesamtmessung nicht viel aus. Es entsteht keinerlei Nachteil für die Patient:innen. Im Gegenteil: Durch die Messung in den eigenen vier Wänden wird der Schlaf der Alltagssituation gemessen. Auch hier werden die Messwerte digitale aufgezeichnet und an eine Schlaflabor übermittelt, welches die Befunde an das Team der Tagesklinik sendet, um das weitere Vorgehen zu besprechen
Diagnose
Mithilfe der Polysomnographie lassen sich genaue Erkenntnisse über Schlafstörungen aller Art gewinnen – von nächtlichen Atemstörungen über schlafbezogene Bewegungsstörungen bis zu chronischer Schlaflosigkeit. Da die Symptome im Alltag sehr unterschiedlich sind, werden Schlafstörungen bzw. deren Ursachen oft zu spät erkannt. Gerade psychische Symptome, wie Depression, Gereiztheit, Antriebslosigkeit oder Ängste können eine Schlafstörung als Ursache haben. Durch die Polysomnographie wird das Bild der Schlafstörung deutlicher und eine angemessene Therapiemethode kann gefunden werden.
Expertenwissen
Seit 2023 ist Dr. Michael Feld wissenschaftlicher Beirat der Blomenburg Privatkliniken. Er ist Experte auf dem Gebiet der Schlafmedizin und unterstützt das Team der Blomenburg bei den Diagnose- und Behandlungsverfahren von Schlafstörungen.
Dr. Feld ist Schriftleiter des ärztlichen Fortbildungsmagazins Schlaf, Autor mehrerer Sachbücher und ein gefragter Experte in Fernsehsendungen und Printmedien. Außerdem berät er Unternehmen und Hotels und hält deutschlandweit Vorträge.