In der Einzelpsychotherapie geht es nur um Sie. Zusammen mit dem Therapeuten bearbeiten Sie auf Basis des jeweiligen Behandlungsverfahrens die Ihrem Beschwerdebild zugrundeliegenden Themen. Eine Therapiestunde dauert 50 Minuten und kann bis zu drei Mal in der Woche stattfinden.
Individuell angepasst erhalten Sie bei uns durch unsere Experten genau die Unterstützung, die auf Sie und Ihre aktuellen Bedürfnisse passt. Dafür erstellen wir aus Einzel- und Gruppenangeboten, Körper-, Kunst- und Gesprächstherapie oder vertiefenden Seminaren Ihren persönlichen Behandlungsplan. Ganz so, wie es für Sie und Ihre Situation am besten ist. Dabei haben wir uns insbesondere auf psychotherapeutische Einzelsitzungen und Kleingruppen fokussiert. Die Entscheidung über das sogenannte Behandlungsverfahren während der Psychotherapie (Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologisch fundierte Therapie) findet im Rahmen des Kennenlernens und der Vorgespräche statt.
Vertraulicher Umgang
Was immer in der Gruppenpsychotherapie gesprochen und getan wird: es bleibt im Rahmen der Gruppe. Denn gerade hier ist der vertrauliche Umgang mit den Beiträgen der Teilnehmer ein wichtiger Bestandteil der Zusammenarbeit.
Neue Sichtweisen einnehmen
Mit Unterstützung des Therapeuten und der Gruppe können Sie altbekannte Rollen und Muster verlassen und im geschützten Raum neue Verhaltensweisen ausprobieren.
Verhaltenstherapie
Bei der Verhaltenstherapie steht die „Hilfe zur Selbsthilfe im Hier und Jetzt“ im Mittelpunkt. Sie setzt sehr konkret an Ihrer aktuellen Symptomatik an. Zunächst erarbeiten wir gemeinsam ein Erklärungsmodell, über das wir die Ursachen und die Entstehungsgeschichte Ihrer aktuellen psychischen und körperlichen Beschwerden verstehen und damit auch hinderliche Verhaltens-, Gefühls- und Denkmuster.
Aus diesem Modell werden die individuellen Therapieziele und der auf Sie zugeschnittene Behandlungsplan entwickelt. Letztendlich lernen Sie mithilfe unserer transparenten und lösungsorientierten Techniken und modernen Therapiemethoden, schwierige Situationen künftig besser und selbstständig zu bewältigen.
Tiefenpsychologische Psychotherapie
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie beschäftigt sich mit dem unbewussten Erleben und Verhalten eines Menschen. Sie hat das Ziel, innerseelische und meist nicht bewusste Konflikte (z.B. widersprüchliche Wünsche, Werte oder Motive), die sich im Laufe des Lebens entwickelt haben und nun Ursache für psychische Beschwerden sind, aufzuspüren und zu verstehen. In gemeinsamen Gesprächen lösen wir diese Knoten auf und schaffen Entlastung.
Schematherapie
Die Schematherapie vereint verschiedene, bereits erfolgreiche Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie und ergänzt diese mit Elementen anderer Therapieverfahren. Hier werden die Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen der Patient:innen gemeinsam betrachtet und versucht diese dort zu ändern, wo sie für die Patient:innen störend oder beeinträchtigend sind.
Durch das Verstehen des eigenen Handelns und der individuellen Denkmuster soll es den Patient:innen möglich werden, das eigene Verhalten zu ändern bzw. neue Perspektiven zu finden. Die Schematherapie wird erfolgreich eingesetzt bei der Behandlung von Patient:innen mit Depression, Angsterkrankungen, Essstörungen, Persönlichkeitsstörungen und in der Paartherapie.
Metakognitive Therapie
MCT (metakognitive Therapie) nach Adrian Wells ist ein weiterer Ansatz der kognitiven Verhaltenstherapie. In der ursprünglichen kognitiven Verhaltenstherapie geht man davon aus, dass negative (dysfunktionale) Gedanken, wie z.B. „Ich bin wertlos“, für die Entstehung einer Depression verantwortlich sind. Die MCT sieht das Problem eher darin, dass man dem Gedanken an sich zu viel Bedeutung beimisst. In der MCT begegnet man Grübeln oder Sich-Sorgen mit einem anderen Ansatz, in dem man Gedanken und dem „Darüber-Nachdenken“ nicht so viel Raum gibt, sondern versucht, belastende Gedanken so zu behandeln wie andere (unwichtige) Gedanken im Alltag.
Hierfür nutzt der Therapeut/die Therapeutin verschiedene Techniken, um Patientinnen aus den überwältigenden Denkspiralen zu befreien. Bekannte Methoden aus der MCT sind u.a. „Gedankenstopp“ oder das Umlenken der Aufmerksamkeit (Attention Training Technic). MCT ist geeignet für Angststörung, Depression, Zwangsstörungen sowie der posttraumatischen Belastungsstörung.
ACT
Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) ist eine Form der Verhaltenstherapie. In dieser Therapie nach Steven Hayes geht man u.a. davon aus, dass Patient:innen nicht genug zwischen dem eigenen (oft negativen) Denken und der tatsächlichen Realität unterscheiden. Gleichzeit werden die eigenen Gedanken überbewertet und es kommt zu Grübeln und Vermeidung von Erlebnissen. Ein besonders wichtiger Punkt ist das Fehlen von Werten im Leben sowie ein Mangel an Wertschätzung bezogen auf das eigene Handeln und die eigene Person (Mangel an Commitment).
Diese Kombination aus verschiedenen belastenden Denk- und Verhaltensweisen führt zu seelischem Leid, das die ACT versucht zu bearbeiten. Patient:innen sollen das Leben wieder urteilsfrei wahrnehmen und gestalten können. Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie wird bei Depressionen, Angststörungen, Essstörungen, Stress- und Traumafolgestörungen sowie chronischen Schmerzen, erfolgreich eingesetzt.
IRRT
Die IRRT (Imagery Rescripting & Reprocessing Therapy) ist ein Verfahren der Verhaltenstherapie. Die IRRT wurde für die Therapie traumatisierter Patient:innen entwickelt: Da Traumapatient:innen besonders unter sich unkontrolliert aufdrängenden Erinnerungen und Bildern leiden, setzt die IRRT bei diesen Symptomen verstärkt an. In der IRRT wird Imagination auf der sog. „inneren Bühne“ der Patienten:innen gearbeitet.
Mit einer offenen und fragenden Haltung versteht sich der Therapeut/die Therapeutin als Unterstützung, das Wissen der Patient:innen über die eigene Geschichte zu entdecken, zu bewältigen und Entwicklungsschritte für die Patient:innen zu ermöglichen. In der IRRT arbeitet man prozessorientiert, sodass der seelische Verarbeitungsprozess ganz individuell für die Patient:innen und von den Patient:innen gestaltet wird.
NET (Narrative Expositionstherapie) wurde für traumatisierte Patient:innen entwickelt. NET geht davon aus, dass traumatische Gedächtnisinhalte und Erinnerungen nicht korrekt im Gedächtnisspeicher verortet bzw. eingeordnet wurden. Durch die extremen Emotionen werden sog. „kalte“ (logisch strukturierte) und „heiße“ (emotionale, verwirrte) Erinnerungen ungeordnet abgelegt und Gedächtnisinhalte bleiben so unverbunden.
Durch Erzählen und schriftliches Fixieren der eigenen Lebensgeschichte und mit Unterstützung der NET- Therapeut:innen wird die „raum-zeitliche Einordnung“ der traumatischen Erlebnisse wieder hergestellt. Der Schwerpunkt in der Erzählung liegt zwar auf den negativen und traumatischen Ereignissen, aber es werden auch positive Erlebnisse als Ressource (wieder-)entdeckt und gewürdigt. Schritt für Schritt erarbeiten die Patient:innen in den Therapiesitzungen die schriftliche Erzählung (Narration) ihrer Biografie und werden dabei empathisch durch den Therapeuten/die Therapeutin unterstützt. NET ist dementsprechend geeignet für traumatisierte Patient:innen.
Zerfetzte Seiten der Seele
In dieser Folge unseres Podcasts entführt Frau Dr. Bernhardt, Chefärztin der Blomenburg Klinik Selent, in die faszinierende Welt der narrativen Expositionstherapie: Warum ist diese Art der Traumatherapie so erfolgreich? Und was passiert dabei überhaupt? Dr. Bernhardt teilt ihre Erfahrungen aus der Praxis.